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Essen & Trinken in Lissabon: unbedingt probieren

Es gibt Dinge, die man in Lissabon probiert haben muss: Der Kaffee, ein Pastel de Belém, gegrillten Fisch oder ein Pratos do Dia sowie weitere typische Gerichte. Außerdem gibt es allerhand Wissenswertes zu Restaurants: Vom Gedeck über das Trinkgeld bis zu den beliebtesten Vierteln zum Abendessen.

Restaurants im Ausgehviertel Chiado

Kaffee, Café, Bica

"Uma Bica, faz favor" ist einer der wichtigsten Sätze in Lissabon. Denn die Menschen hier sind verrückt nach Kaffee, den sie Café oder Bica nennen. Sie trinken gerne mal 4-6 der kleinen Espressi pro Tag, die Zeit ist dabei (fast) egal. So gibt es praktisch überall in Lissabon kleine Cafés, in denen man gern einfach einen Kaffee an der Theke nimmt, kurz plaudert und dann weiterzieht. Dabei ist der Kaffee am Tresen in der Regel preiswerter als auf den Sitzplätzen.

Kaffee - uma bica

Die Tradition des Kaffeetrinkens in Portugal ist alt, das Getränk wurde von den Seefahrern aus Südamerika und Afrika mitgebracht. Außerdem passt die Kaffee-Tradition wunderbar zur Tradition der süßen Teilchen wie Natas u.a.

Bica wird der kleine Kaffee nur in Lissabon genannt, und auch hier wird der Begriff immer weniger genutzt. Man erzählt sich die Geschichte, dass die Kunden anfangs das bittere Getränk nicht so recht mochten. So stellte ein Besitzer eines Kaffeehauses ein Schild auf: "Beba Isto Com Açúcar" (Trinken Sie es mit Zucker). Im restlichen Portugal bestellt man einfach einen "Café".

Hier die Sorten und das Vokabular, um seinen Kaffee in Lissabon zu bestellen:

  • Café oder Bica: ein Espresso
  • Bica Cheia: Espresso mit Wasser
  • Café duplo: doppelter Espresso
  • Italiano oder Café curot: kurzer Espresso mit wenig Wasser
  • Pingado: Espresso mit etwas Milch
  • Meia de Leite: Milchkaffee (in der Tasse)

 

 

Eines der bekanntesten Kaffeehäuser ist übrigens A Brasileira in der Rua Garrett. Hier sitzt noch immer der Dichter und Schriftsteller Fernando Pessoa in Form eines Denkmals an seinem Lieblingsplatz auf der Terrasse bei einem Kaffee. Übrigens, auch bei A Brasileira ist der Kaffee am Tresen im Stehen am preiswertesten.

Fernando Pessoa Statue

Pasteis de Belém

Die Pasteis de Belém (oder auch Pasteis de Nata) sind die berühmten portugiesischen Pudding-Blätterteig-Törtchen, ohne die kein Lissabon-Besuch so richtig komplett ist. Die Mönche des Mosteiro dos Jerónimos buken diese kleinen Törtchen nach einem geheimen Rezept schon vor dem 18. Jahrhundert. Heute gibt es das Pastel de Nata praktisch überall in Lissabon und es passt perfekt zum Kaffee.

Es gibt aber einen sehr berühmten Ort, an dem man das Original bekommt: Die traditionsreiche Konditorei Pastéis de Belém, mit ihren blauen Tresen und den gefliesten Wänden. Hier ist die Schlange fast immer so lang, dass völlig klar ist: Man hält in Lissabon diese Konditorei für die Beste. Am besten kommt man Wochentags, dann ist in der Regel etwas weniger los als am Wochenende. Viele nehmen ihre Pasteis zum Mitnehmen, wer sich also vor Ort hinsetzen möchte, kann an der "Mitnehm-Schlange" vorbei ins Innere gehen.

Pasteis de Nata

Typische Gerichte

An erster Stelle steht ganz klar der Bacalhau (Stockfisch). Der getrocknete Kabeljau aus dem Atlantik ist schon immer beliebt: Man sagt, es gäbe 365 verschiedene Arten der Zubereitung. Der Fisch ist schmackhaft und steht praktisch in jedem Restaurant auf der Karte. Eine beliebte Variante ist der bacalhau á bras, gebraten mit Kartoffeln und Zwiebeln.

Die sämige grüne Suppe Caldo Verde besteht aus Kohl, Zwiebeln und dünnen Kartoffelscheiben. Manchmal wird noch eine Chorizo dazu gereicht.

Eine Spezialität aus der benachbarten Region Alentejo ist das Gericht Carne de Porco Alentejana: Schweinefleisch das mit Muscheln gekocht wird und durchzieht, gerne in Tomaten und mit etwas Gemüse. Auch wenn die Mischung etwas ungewöhnlich erscheint, es schmeckt besser, als es klingt.

Carne de Porco Alentejana

Gegrillter Fisch und besonders gegrillte Sardinen (sardinhas assadas) kommen gerne und viel auf den Tisch. Denn Portugal liegt am Meer. Dazu gibt es Kartoffeln oder Reis und Salat.

Ebenfalls weit verbreitet ist das gegrillte Hühnchen (frango assado). Wer es scharf mag, bestellt es piripiri. Dazu gibt es Kartoffeln oder Pommes Frites und Salat.

Portugal ist ein Land mit vielen sehr guten Käsesorten. Eine der bekanntesten ist der Queijo da Serra, ein weicher gelber Käse aus Schafsmilch und Distel. Produziert wird er in den Bergen von Estrela.

Hünchen Piripiri

Mittag und Abend: Restaurants

Mittags gibt es in den vielen kleinen Restaurants und Cafés die Pratos do Dia. Das sind Tagesgerichte aus der portugiesischen Küche, so wie man sie zu Hause kochen würde. Diese Tagesgerichte nehmen die meisten Lissabonner in ihrer Mittagspause, sie kosten nicht viel und sind meist sehr gut.

Am Abend werden dann größere und manchmal aufwändigere Portionen in den Restaurants serviert, in der Regel Fisch, Bacalhau oder Fleisch. Man sagt, authentische Restaurants könne man gut am handgeschriebenen Menü erkennen.

Mittagessen gibt es normalerweise zwischen 12:30h und 15:00h, Abendessen wird meist von 20:00 – 22:30 h serviert.

Im Restaurant bekommt man fast immer Oliven, Brot und manchmal Aufstriche (Thunfisch) und Butter hingestellt. Das Gedeck wird auch in Rechnung gestellt. Wer es nicht möchte, kann es einfach zurückgehen lassen oder einfach nicht anrühren.

gegrillte Sardinen

Trinkgeld

In Restaurants ein Trinkgeld von 5-10% der Rechnung zu geben, ist eine übliche Geste. Man lässt sich sein Restgeld zurückbringen und lässt es dann auf dem Tisch liegen.

Viertel mit vielen und guten Restaurants

Bairro Alto/Chiado: Rund um die Rua Alecrim, die Rua da Loreto und die Rua da Rosa bzw. die vielen Straßen und Gassen des Bairro Alto gibt es wirklich viele Restaurants. Guter Ausganspunkt ist die Praça Luís de Camões.

Principe Real/São Bento: Folgt man der Rua Alecrim bergauf, kommt man in eine Gegend mit verschiedenen internationalen Restaurants. Vom Jardim Principe Real bis zur Praça das Flores befinden sich weitere manchmal trendy Restaurants

Campo de Ourique: Folgt man von der Basilica da Estrela der Rua Domingos Sequeira kommt man in ein Viertel, in der man toll die portugiesische Küche entdecken kann.


Probieren

Wer in Lissabon ist, sollte unbedingt einmal eine Prato da Dia essen gehen, einen Bico (kleinen Kaffee) trinken und ein Pasteis de Nata probieren. Ebenfalls empfehlenswert: Gegrillter Fisch.
 

Tipp

Wer die Vielfalt der portigiesischen Küche und/oder Weine erleben möchte, dem empfehlen wir eine kulinarische Tour (Foodtour)* durch Lissabon.
 


 


 

 

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