Viertel von Lissabon
Hier ein Überblick über die sehenswerten Stadtteile von Lissabon, ihre Besonderheiten, was es zu erleben gibt sowie ihren jeweiligen Charme und Charakter...
Die Altstadt Alfama
Die Viertel Alfama, Mouraria und Graça bilden sozusagen die Altstadt von Lissabon. Insbesondere die Alfama ist ein sehr alter Stadtteil, der vom großen Erdbeben verschont wurde. Entsprechend alt sind die Häuser und die Gassen eng und verwinkelt und führen zum Teil steil den Berg hinauf. Die Einflüsse der Araber prägen noch heute den Charakter des Viertels genauso wie das Kopfsteinpflaster und das teils noch ursprüngliche lissabonner Straßenleben. An vielen Wänden sind die bekannten Wandbilder aus Kacheln (Azulejos) zu finden.
Allerdings ist die Alfama nicht bei allen eine beliebte Wohngegend, denn viele Häuser sind klein, verwinkelt, dunkel und manchmal feucht. Kein Vergleich zum Komfort der modernen Wohnungen Richtung Stadtrand.
Highlights des Viertels sind das Castelo de Sao Jorge, die älteste Kirche der Stadt Cathedral Se Patriarchal sowie die Aussichtspunkte Santa Lucia, Graça und Senhora do Monte.
Bairro Alto
Tagsüber ist das Viertel fast unscheinbar, es ist ruhig und Autos müssen draußen bleiben (Ausnahme: Anlieger). Das Bairro Alto geht am Morgen glatt als idyllische Altstadt durch. Am späten Nachmittag und am Abend öffnen die coolen Design-Shops und Boutiquen und Plattenläden, die Holztüren werden geöffnet und Restaurants, Clubs, Bars, Musik oder Fado zeigen sich bzw. lassen sich hören. Das Bairro Alto ist das Ausgehviertel, am Abend kann man sich hier einfach treiben lassen, etwas essen, trinken und wer mag auch tanzen. Das (Nacht-)Leben spielt in den Straßen um und zwischen der Rua do Norte und der Rua da Rosa.
Chiado
Der Stadtteil Chiado liegt zwischen dem Bairro Alto und der (tiefer gelegenen) Baixa. 1988 wurde bei einem großen Feuer ein Teil der Gebäude an der Rua do Carmo zerstört, die Fassaden blieben jedoch erhalten. Der Architekt Alvaro Joachim de Melo Siza Vieira gestaltete das Viertel beim Wiederaufbau und wurde dafür mit dem Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet.
Die wichtigste Straße in Chiado ist die Rua Garett, sie gilt als teuerste Einkaufsmeile Portugals und ist teilweise eine Fußgängerzone. Vor allem Modemarken sind hier angesiedelt. Im Viertel gibt es außerdem Galerien, Buchläden und das bekannte Café a Brasileira vor dem der Schriftsteller Fernando Pessoa als Bronzestatue seinen Kaffee trinkt.
Baixa
Ganz im Gegensatz zum restlichen Lissabon sind hier die Straßen schnurgerade und wie ein Schachbrett angeordnet. Das war nicht immer so, ein Erdbeben zerstörte 1755 die gesamte (damals auch verwinkelte) Unterstadt. Als sie wiederaufgebaut wurde, entschloss sich Marques de Pombal für die breiteren Straßen, gegen den Wiederaufbau der (zerstörten) Stadtmauer, für Holzskelette in den Häusern (Erdbebensicherheit) und eben für die schnurgeraden Straßen.
Baixia ist ein sehr zentrales Viertel, es gibt hier eine Reihe Restaurants aber nur wenige wichtige Sehenswürdigkeiten. Die beiden zentralen Plätze Praca de Comercio und Praca de Rossio rahmen das Stadtviertel ein, hier liegen auch der Arco da Rua Augusta und der Santa Justa Aufzug der Baixa mit dem höher gelegenen Chiado verbindet. Metro-Stationen sind Baixa/Chiado und Rossio.
Príncipe Real
Das Viertel Príncipe Real wurde in den 2020ern beliebter und zum Szeneviertel. Im Jardim do Príncipe Real spielt sich das Leben ab: Männer spielen Karten unter einer riesigen Zeder, Kinder toben auf dem Spielplatz, der Kiosk verkauft Limonade und samstags lädt ein Biomarkt ein. Vom Miradouro São Pedro de Alcântara hat man einen grandiosen Blick über die Stadt. Designerläden, Boutiquen und Concept-Stores prägen den Charme von Príncipe Real. Außerdem kann man das Leben in tollen (trendigen) Restaurants genießen oder im Palast Embaixada shoppen.
Belém
Westlich von der Altstadt, direkt am Fluss und mit Sicht auf die Brücke des 25. April liegt Belém. Das Viertel wurde vom Erdbeben 1755 kaum getroffen, deswegen liegen hier noch erhaltende alte Bauwerke. Vor allem das Mosteiro dos Jerónimos ist bekannt, aber auch der Torre de Belém und das Denkmal der Entdeckungen liegen hier. Daneben gibt es noch kleinere Highlights wie Parks, Kapellen und Museen.
Das Expo-Gelände: Parque das Nacoes
1998 fand hier die Weltausstellung statt, zu diesem Anlass wurde das Viertel im Osten um den Bahnhof Oriente errichtet. Es liegt direkt an der ebenfalls damals eröffneten Ponte Vasco da Gama. Auf dem Expo-Gelände befinden sich die Seilbahn, eine Konzerthalle, das Einkaufszentrum Vasco da Gama und das Oceanário. Mit dem Fahrrad kann man wunderbar die Promenade am Tejo abradeln.
Maritim Moniz
Das Viertel Maritim Moniz ist nicht gerade touristisch bekannt. Dennoch entwickelt sich hier viel, die Gegend wird nach und nach erneuert. Hier schlägt sozusagen das multikulturelle Herz von Lissabon: Kleine chinesische Läden, türkische Kebabstände und indische Restaurants liegen dicht an dicht.
Karte der Viertel von Lissabon