Torre de Belém
An der Hafeneinfahrt ist der Turm von Belém eines der ersten Dinge, das ankommende Schiffe von Lissabon sehen. Das ist übrigens auch der Grund, aus dem der Torre de Belém gebaut wurde: Ankommende Schiffe zu begrüßen. Gebaut wurde der 35 Meter hohe Turm 1521 als Portugal eine weltweit führende Seemacht war.
Geschichte: Warum ein Turm genau hier?!
Den Auftrag zum Bau gab König Manuel I, der Torre de Belém entstand zwischen 1514 und 1520. Die Festung, die dennoch elegant am Ufer steht, ist im manuelischen Stil gebaut. Eben dem spätgotischen Stil in Portugal, der sich durch Elemente der Renaissance und maurische Einflüsse auszeichnet. Typisch sind die reich verzierten Fassaden mit maritimen Motiven, wie Seilen und Knoten: Portugal war schließlich eine Seefahrernation. Ein großartiges Detail ist der Nashornkopf, der zwischen den maritimen Motiven zu finden ist, ein Hinweis auf die frühen Entdeckungsreisen der Portugiesen nach Indien und Afrika.
Der Bau des Turmes löste das Schiff ab, welches vor Belém patrouillierte, um die Hafeneinfahrt zu beschützen. Gegenüber am anderen Flussufer stand ein zweiter Turm, sodass feindliche Schiffe ins Kreuzfeuer genommen werden konnten. Der zweite Turm steht seit dem großen Erdbeben 1755 nicht mehr.
Ursprünglich stand der Torre de Belém auf einer kleinen Insel auf der rechten Seite des Tejos. Heute hat sich das Land bis an den Bau herangearbeitet und man kann den Turm über eine kleine Brücke erreichen. Übrigens ist der Torre de Belém einer der wenigen Bauten, die das große Lissabonner Erdbeben von 1755 überstanden haben.
Gefängnis, Zollstation und Denkmal
Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurde der Turm mehrfach umgebaut und erweitert:
Nachdem Lissabon im Jahr 1580 von spanischen Truppen besetzt wurde, funktionierte man den Turm zum Gefängnis und zur Zollstation um. In den 1840er Jahren wurde der Torre de Belém restauriert. Im Zuge der Arbeiten wurden auch zahlreiche neo-manuelische dekorative Elemente am Gebäude angebracht. 1910 wurde der Torre de Belém zum nationalen portugiesischen Denkmal erklärt, heute zählt der Turm gemeinsam mit dem nahen Mosteiro dos Jerónimos zum UNESCO Weltkulturerbe.
Die südliche Fassade ist reich verziert mit königlichen Symbolen und typischen architektonischen Elementen des 16. Jahrhunderts und einer prachtvollen Loggia im zweiten Stock. Am besten kann die Südfassade von der Terrasse des Bollwerks aus anschauen.
Innen: Waffenlager und Königssaal
Das Bollwerk, das den Sockel des Bauwerks bildet, wurde zum Lagern für Waffen und Lebensmittel genutzt, außerdem befinden sich hier Schießscharten. Der Turm selber hat vier Etagen mit dem Gouverneurszimmer im ersten Stock, dem Königssaal (zu ihm gehört die Loggia mit den kunstvollen Bögen und den Löchern im Boden, durch die die Garnison schießen konnte) im zweiten Stock, darüber das Audienz-Zimmer und im vierten Stock liegt eine Kapelle. Der Höhepunkt des Turm-Besuchs: Ganz oben liegt die obere Aussichtsplattform in 35 Metern Höhe, von der die Sicht über Belém, Lissabon und den Fluss Tejo reicht.
Erfahrungen und Tipps für den Besuch
Wir mögen
- Die historische Bedeutung des Wahrzeichens. Nicht umsonst ist es UNESCO Weltkulturerbe.
- Architektur: Die Fassade im manuelischen Stil ist einfach ein Hingucker!
- Aussicht: Der Blick von der oberen Ebene des Turms lohnt sich!
Unsere Eindrücke
- Es kann sehr voll werden, insbesondere zur beliebten Reisezeiten: Die Wartezeit bis zum Einlass kann dann schon mal lang werden. Außerdem ist der Torre de Belém nur von der Promenade am Fluss aus zugänglich, da bildet sich schon mal eteas Gedränge vor dem Eingang.
- Einfach schön: Ist nicht nur der Turm, sondern die Umgebung bzw. die Lage am Fluss und die Gärten direkt neben dem Turm
- Die Innenräume sind gut, aber am besten ist die sensationelle Aussicht oben vom Turm
Tipps
- Zeiten: Gerne in der Nebensaison kommen, dann ist es deutlich leerer und angenehmer.
- Beim Besuch des Torre de Belém lohnt es sich, die Highlights der direkten Nachbarschaft zu besuchen/ erlaufen: Wie das Mosteiro dos Jerónimos, das Padrão dos Descobrimentos und die Ponte 25 de Abril. Ein wunderbarer Spaziergang am Tejo!
Fragen und Antworten
Im Inneren des Torre de Belém gibt es Ausstellungen, die die Geschichte Portugals als Seefahrernation und die Rolle des Turms in der Verteidigung und im Handel des Landes beleuchten. Über mehrere Etagen verteilt sind das Gouverneurszimmer, der Königssaal und eine Kapelle. Bemerkenswert ist die Aussichtsplattform: Von der Spitze des Turms aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Fluss Tejo und Lissabon.
Außerdem ist der Turm an sich sehenswert: Er ist herausragendes Beispiel des Manuelinik-Stils, die reich an maritimen Motiven ist. In der Fassade sind Details wie Seemannsknoten, Korallen, Muscheln und exotische Tiere zu sehen.
Beim Besuch des Torre de Belém gibt es verschiedene Optionen an Eintrittskarten:
- Standard: Erwachsene zahlen den normalen Preis, für Familien und Senioren gibt es verbilligte Angebote
- Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt
- Kombitickets: Es gibt Kombitickets z.B. mit einer geführten Tour oder zusammen mit dem Mosteiro dos Jerónimos
- Lisboa Card: Der Eintritt ist in der Lisboa Card enthalten
Preise und mehr Infos gibt es hier*.
Machen
Am Ufer des Tejos vom Denkmal der Entdeckungen zum Torre de Belém spazieren.
Tickets mit bevorzugtem Einlass vorab online bestellen*.
Hinkommen
Tram: 15, Regionalzug: Belém, Boot: Bootsanleger Belém
Avenida Brasília, 1400-038 Lisboa
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