Igreja de São Roque
Unauffällig ist die schlichte Fassade am Platz mit dem Losverkäufer aus Bronze. Fast fällt nicht auf, dass sich hier am Largo Trindade Coelho eine Kirche befindet. Tritt man ein, ist man überwältigt: Denn die Igreja de São Roque ist im Inneren eine der glanzvollsten, wertvollsten und prächtigsten Kirchen Europas, voller Gold, Kunst und anderer wertvoller Materialien.

Eine besondere Kirche
Das Erdbeben hat ihr nicht geschadet
Die Igreja de São Roque liegt im Bairro Alto, ihr Namenspatron ist der Heilige Rochus von Montpellier. Das Besondere an der Igreja de São Roque: Beim großen Erdbeben 1755 wurde sie nicht zerstört. Sowohl die Solide Bausweise, ihre Lage auf festem Untergrund udn etwas Glück waren ihre Rettung. Deswegen ist sie eines der wenigen erhaltenen alten Bauwerke von Lissabon.
Eine goldene Kapelle aus Rom
Das größte Highlight im Inneren der Kirche ist die Kapelle São João Baptista, die dem heiligen Johannes dem Täufer gewidmet ist. Sie liegt vorne links vom Altar und sie ist unglaublich prachtvoll.
König João V gab sie 1742 in Auftrag, Geld war reichlich vorhanden (aus Brasilien) und so wurden nur wertvollste Materialien wie Gold, Marmor, Jade un Elfenbein verwendet. Namenhafte italienische Künstler schufen königsblau leuchtenden Lapis-Lazuli-Säulen (selten außerhalb Italiens), Wände mit Mikromosaiken (so fein, dass sie wie Gemälde wirken) und Einlagen aus Alabaster, Marmor und Halbedelsteinen.
Gebaut wurde sie in Rom, in spezialisierten Werkstätten, die normalerweise nur Altäre in Rom fertigen. Anschließend wurde die Kapelle von Papst Benedikt XIV. geweiht und danach auseinandergenommen und mit Schiffen nach Lissabon gebracht.

Die Kapelle des Heiligen Rochus
Etwas weniger prunkvoll, aber dafür die älteste Kapelle der Kirche ist die Kapelle die dem heiligen Rochus gewidmet ist. Mindestens die Azulejos stammen aus dem Jahr 1584 und die Kapelle liegt auf der rechten Seite der Kirche. Auch die Decke mit dem Deckengemälde ist bemerkenswert. Das Holz dafür kam übrigens 1588 aus Preußen, nur dort gab es Baumstämme, die lang genug waren.
Geschichte
1505 wütete die Pest in Lissabon, es war so schlimm, dass der König zeitweise die Stadt verlassen musste. Außerhalb der Stadtmauern, dort wo heute São Roque steht, wurde ein Friedhof für die Opfer der Seuche angelegt. Zu dieser Zeit sandte man nach Venedig um Reliquien des heiligen Rochus, dem Schutzpatron der Pestopfer, zu bekommen und man errichtete eine Kapelle mit den Reliquien. Die Jesuiten gaben 1566 den Bau der Kirche in Auftrag, die 1596 fertig gestellt wurde. Sie war damals die erste Jesuitenkirche, simpel aufgebaut: Mit zentralen Innenraum und je 4 Kapellen an der rechten und linken Seite.
Infos und Tipps
Der Eintritt in die Kirche ist kostenlos, eine Spende zum Erhalt ist willkommen
Wer mag: Nebenan liegt das Museu de São Roque mit einer bedeutenden Reliquiensammlung
Machen
Links vorne auf die Bank setzen, leicht schräg hat man den besten Blick auf die Kapelle des hl. Johannes d. Täufers
In der Kirche respektvoll und leise verhalten, Schultern bedecken und während der Messe nicht fotografieren
Die Statue vom Losverkläufer (O Cauteleiro) auf dem Platz vor der Kirche nicht verpassen
Hinkommen
Öffentlicher Nahverkehr: Métro: Baixa/ Chiado (blau, grün)
Adresse: Largo Trindade Coelho, 1200-470 Lisboa


