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Praça do Comércio

Am Ende der Rua Augusta mit ihren kunstvollen Fassaden, tritt man durch einen prächtigen Triumphbogen auf den großen Platz mit Sicht auf den Tejo: Umrahmt ist der Platz von Palästen und in seiner Mitte befindet sich ein majestätisches Reiterstandbild: Der Praça do Comércio (Platz des Handels).

Reiterstandbild auf dem Praca do Comercio

Geschichte: Palast des Königs, Zerstörung, Nelkenrevolution

Einigen ist der Platz noch als Terreiro do Paço (Palastgelände) bekannt, weil sich hier bis zum großen Erdbeben 1755 ein Schloss des Königs befand: König Manuel I auch genannt "Manuel der Glückliche" zog 1511 in seinen neuen Palast am Platz ein. Der Palast war fortan über 200 Jahre die Residenz der portugiesischen Könige, direkt am Lissabonner Hafen und den Redereien, Werften und Verwaltungsgebäuden. Hier war der Knotenpunkt des Handels und der Beziehungen zwischen Portugal und seinen Kolonien. Durch das zerstörerische Erdbeben und das nachfolgende Feuer bzw. dem nachfolgenden Tsunami wurde der Palast 1755 dem Erdboden gleich gemacht.

Nach dem Erdbeben wurde die Innenstadt von Lissabon nach Plänen von Marquis von Pombal umgestaltet und wiederaufgebaut. Seine Pläne für Lissabon prägen heute nicht nur das Gesicht des Platzers, sondern auch von Lissabon: Die Gebäude um den 170 mal 170 Meter große Praça do Comércio wurden in Form eines zum Tejo offenen Us angelegt. Zur Rua Augusta hin wurden prächtige Torbögen gestaltet und erst 1875 fertiggestellt. Auf der Mitte des Platzes stellte man ein mächtiges Reiterstandbild von König José I auf.

Im Februar 1908 wurden König Karl I. von Portugal und sein Sohn, Kronprinz Luís Filipe, auf dem Praça do Comércio ermordet. Dieses Ereignis war das Ende der Monarchie und markierte den Beginn der portugiesischen Republik.

Der Platz von oben

Der Praça do Comércio wurde 1974 zum zentrale Ort der Nelkenrevolution, die das autoritäre Estado Novo-Regime stürzte und die Demokratie in Portugal wiederherstellte: Er war wichtiger Treffpunkt für das aufständische Movimento das Forças Armadas.

Heute ist der Platz offen und für Fußgänger reserviert: Ein lebendiges Zentrum, beliebt bei Touristen und Einheimischen. Regelmäßig finden hier Veranstaltungen, Feiern und Events statt.

Besonderheiten und Highlights

Auf dem Praça do Comércio finden sich einige Besonderheiten und sehenswerte Highlights:

  • Arco da Rua Augusta: Der Triumphbogen, der den Platz mit der Rua Augusta verbindet, wurde 1873 vom Architekten Santos de Carvalho entworfen. Er wurde seinerzeit errichtet, um den Wiederaufbau der Stadt nach dem Erdbeben von 1755 zu feiern. Unter den Statuen am Bogen befinden sich auch die von Vasco da Gama und dem Marquis de Pombal, zwei Schlüsselfiguren in Portugals Geschichte.
  • Statue von König Joseph I.: In der Mitte des Platzes steht die majestätische Reiterstatue aus Bronze von König Joseph I. Er regierte zur Zeit des Erdbebens von 1755. Entworfen wurde die Statue wurde vom Künstler Joaquim Machado de Castro.
  • Symmetrie und Architektur: Eingerahmt wird der Platz von symmetrischen Gebäuden mit Arkaden, die im Stil des Pombalino wiederaufgebaut wurden. Dieser Stil war nach dem Erdbeben von 1755 populär.


 


 

Aussprache

Wie spricht man "Praça do Comércio"aus? Die Aussprache auf Portugiesisch ist ungefähr wie folgt:

  • Praça: "Prah-sah"
  • do: "doo"
  • Comércio: "Ko-mehr-see-oo"

Das "ç" in "Praça" wird wie das "s" in "Rose" ausgesprochen, und das "o" am Ende von "Comércio" ist eher ein schwacher Vokal, fast wie ein "u" in der englischen Sprache. Die Betonung liegt übrigens auf dem ersten "o" in "Comércio."


Machen

Besonders in Sommerabenden ist der Platz ein beliebter Treffpunkt. Einfach mal herkommen, es lohnt sich!
 

Hinkommen

Der Praça do Comércio ist gut zu Fuß von vielen Sehenswürdigkeiten in der Innenstadt Lissabons erreichbar.
 

Métro: Terreiro do Paço (blau, grün), Tram (15, 25)
 

Praça do Comércio, 1100 Lisboa
 


 

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